FAQ`s

1. Gibt es Alternativen zur refraktiven Chirurgie?   

Ja. Nahezu alle Fehlsichtigkeiten sind durch Brille oder Kontaktlinse korrigierbar. Eine operative Korrektur ist nur in den seltensten Fällen medizinisch indiziert.  


2. Ist bei jedem Patienten eine Operation möglich? 

 

Eine operative Korrektur der Fehlsichtigkeit ist nicht bei jedem Patienten möglich. Um prüfen zu können, ob Sie für eine Korrektur Ihrer Fehlsichtigkeit durch einen refraktiv-chirurgischen Eingriff korrigieren geeignet sind, ist eine genaue Erhebung der Krankengeschichte und eine sorgfältige Untersuchung Ihrer der Augen durch den Spezialisten notwendig.

Unabhängig von der Art und Stärke der Fehlsichtigkeit muss jeder Patient einige Kriterien und Voraussetzungen erfüllen, damit ein optimaler Erfolg der Operation gewährleistet werden kann. Kinder und Patienten unter 18 Jahre sollten nicht operiert werden. Die Fehlsichtigkeit muss mindestens 1 Jahr, noch besser 2 Jahre stabil sein, bevor der Eingriff vorgenommen wird. Vorliegende Augenkrankheiten wie z.B. ein Grauer oder Grüner Star können gegen eine Operation sprechen und müssen unbedingt mit dem untersuchenden Augenarzt diskutiert werden. Beim Vorliegen eines Keratokonus (Erkrankung der Hornhaut) ist ein hornhautchirurgischer Eingriff (LASIK) kontraindiziert. Da auch bestimmte Allgemeinkrankheiten und Medikamente Einfluss auf die Heilung der Hornhaut haben könnten, kann das Vorliegen bestimmter Erkrankungen, wie z.B. Rheuma, gegen eine Operation sprechen. Von einer Behandlung während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte wegen evtl. Schwankungen abgesehen werden. Bei Allergikern sollte die Operation besonders geplant werden und in die allergiefreie Zeit gelegt werden.

3. Woher weiß ich, welches Verfahren für mich in Frage kommt?

Bei Ihrer Voruntersuchung werden wir sehr genau und gewissenhaft die Werte Ihrer Fehlsichtigkeit und Maße ihrer Augen ermitteln. Anhand der Ergebnisse besprechen wir gemeinsam Ihre individuellen Möglichkeiten und beraten Sie über die Methoden zur Korrektur, die bei Ihnen sinnvoll sind.

Damit Sie schnell erkennen können, welches Verfahren für Ihre individuelle Fehlsichtigkeit prinzipiell in Frage kommt, prüfen Sie die Dioptrien-Zahl in Ihrem Brillenpass. Ist der erste Wert "Sph" (Sphäre) negativ (- Vorzeichen), dann sind Sie kurzsichtig, ist er positiv (+ Vorzeichen), dann sind Sie weitsichtig. Eine Hornhautverkrümmung liegt vor, wenn ein zweiter Wert unter "Zyl" (Zylinder) eingetragen ist. Dahinter steht dann noch eine Gradzahl, welche die Achse der Hornhautverkrümmung angibt.  

4. Kann eine Schwachsichtigkeit (z.B. infolge Schielens) korrigiert werden?

Nein! Eine Amblyopie (Schwachsichtigkeit) bedeutet, dass während des Wachstums das Gehirn aufgrund der besonderen Umstände nicht gelernt hat, mit diesem Auge 100% zu sehen. Zwar kann man durch eine entsprechende Operation (Laser oder Linse) die Sehschwäche vielleicht etwas optimieren, es darf aber nicht erwartet werden, dass dadurch die volle Sehfähigkeit eines normalsichtigen Auges erreichen werden kann.

5. Kann Alterssichtigkeit durch Refraktive Chirurgie korrigiert werden?

Durch die Implantation von Multifokallinsen kann bei geeigneten Patienten eine weitgehende Brillenunabhängigkeit erreicht werden.  

6. Ist eine LASIK bei bestehendem Keratokonus möglich?

Nein! Grundsätzlich ist eine LASIK-Behandlung bei Verdacht oder Vorliegen eines Keratokonus kontraindiziert. Wir empfehlen bei Vorliegen eines Keratokonus primär die Anpassung von formstabilen Kontaktlinsen. Bei einem progressiven Keratokonus gibt es heutzutage die Möglichkeit und Erfahrungen der UV- Vernetzung des Hornhautgewebes zur Stabilisierung des Keratokonus.

7. Ist eine LASIK nach einer Hornhauttransplantation möglich?

Ja! Es ist in vielen Fällen durchaus möglich, die durch eine Hornhaut- Transplantation (Keratoplastik) entstandene Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) mittels einer Excimer-Laserbehandlung zu korrigieren/reduzieren.

8. Kann man vor der Voruntersuchung Kontaktlinsen tragen?

Nein! Es ist sehr wichtig, dass Sie bereits vor der entscheidenden Voruntersuchung auf das Tragen der Kontaktlinsen konsequent verzichten. Zur genauen Bestimmung der Fehlsichtigkeit sollte vor der Voruntersuchung eine Kontaktlinsenpause von mindestens 2 Wochen (weiche Kontaktlinsen) bzw. 4 Wochen (formstabile Kontaktlinsen) eingehalten werden. Nur so sind eine exakte Ausmessung des Auges und der Ausschluss einer primären Hornhauterkrankung möglich. Ebenso kann die Nichteinhaltung der Kontaktlinsenkarenz von ganz entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Eingriffes sein, denn falsche präoperative Messergebnisse können zu einer falschen Bemessung der Behandlung führen!

9. Ist die Operation schmerzhaft?

Sowohl die laserchirurgischen Verfahren als auch die linsenchirurgischen Verfahren werden normalerweise in örtlicher Betäubung (lokal betäubende Augentropfen) durchgeführt. Während der Operation verspüren Sie dann höchstens gelegentlich einen leichten Druck, haben aber in der Regel keine Schmerzen. In besonderen Fällen kann bei Linsenoperationen auch eine örtliche Betäubung mittels einer Spritze oder eine Vollnarkose durchgeführt werden. Nach der Operation können je nach Art des Eingriffes, Missempfindungen bis hin zu manchmal stärkeren Schmerzen auftreten. Dem wird durch entsprechende medikamentöse Behandlung begegnet. Erfahrungsgemäß sind die Beschwerden in den ersten Stunden bis Tagen nach einer LASIK mäßig bis erheblich, nach Linsenoperationen hingegen nur gering.

10. Wie lange dauert die Operation?

Refraktive Operationen werden in der Regel ambulant durchgeführt. Der operative Eingriff selbst dauert bei einer Laserbehandlung nur ca. 10 Minuten, bei Linsenoperationen je nach Verfahren 10-30 Minuten. Für die Vor- und Nachbereitung sollten Sie aber etwas Zeit einberechnen.

11. Kann ich beide Augen gleichzeitig operieren lassen?

Bei Linsenoperationen (ICL, Grauer Star, Clear Lens) werden beide Augen meist im Abstand von 4 Wochen operiert. Bei einer LASIK können beide Augen auch am gleichen Tag operiert werden.

Während der Übergangszeit müssen Sie den Unterschied zwischen dem bereits operierten und dem noch fehlsichtigen Auge ausgleichen, was manchmal nicht so einfach ist. Sie sollten diesen Punkt in jedem Fall mit Ihrem Arzt besprechen.

12. Wie überbrücke ich die Zeit zwischen der Operation des 1. und des 2. Auges?

Brillenträger können diese Zeit überbrücken, indem sie entweder das noch nicht operierte Auge unkorrigiert lassen oder die alte Brille weitertragen, die aber dann auf dem schon operierten Auge ein unscharfes Bild erzeugt. Manche Patienten entfernen aus ihrer Brille das Glas am bereits operierten Auge bzw. lassen sich vom Optiker ein sog. Planglas ("Fensterglas") einsetzen. Dies wird aber oft nicht vertragen, da man durch die zwei unterschiedlich großen Seheindrücke eventuell Schwindelgefühle/Kopfschmerzen bekommt.

Kontaktlinsenträger überbrücken diese Zeit dadurch, dass sie auf dem noch nicht operierten Auge ihre Kontaktlinse weitertragen. Je nachdem, wie problematisch dies für den einzelnen Patienten ist, wird man im Einzelfall über die Vorgehensweise entscheiden und auch den Operationszeitpunkt des zweiten Auges bestimmen.

13. Welche Kosten übernehmen die Krankenkassen?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen seit dem 01.01.2012 nach dem Gesundheitsstrukturgesetz bei Multifokalen Linsen die hälftigen Kosten und bei Monofokalen Linsen die gesamten Kosten. Die LASIK wird bei den gesetzlichen Krankenkassen nicht im Leistungskatalog gelistet, dies bedeutet, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten grundsätzlich nicht übernehmen.

 Private Krankenkassen entscheiden im Einzelfall, ob sie die Behandlung ganz oder teilweise erstatten. Es ist möglich die Behandlungskosten als außergewöhnliche Belastung steuermindernd geltend zu machen.

14. Welche Kosten kommen auf mich zu?

Wichtig ist zu beachten, dass es sich bei allen refraktiv-chirurgischen Eingriffen um privatärztliche Leistungen handelt, ausgenommen ist die Graue Star-Operation mit Implantation einer monofokalen Linse. Die Abrechnung der erbrachten Leistungen erfolgt nach den Richtlinien der jeweils gültigen GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte zur Erstattung von ärztlichen Privatleistungen).

15. Mit welchen Risiken muss ich rechnen?

Bei den heute angewandten Verfahren der Refraktiven Chirurgie ist das Risiko ernsthafter Komplikationen allgemein als gering einzuschätzen, jedoch nie ganz auszuschließen. Das Risiko, nach der Operation schlechter zu sehen als vorher ist sehr gering.

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist die strikte Befolgung der ärztlichen Anweisungen, sowie die gewissenhafte Verwendung der verabreichten Medikamente und Augentropfen und nicht zuletzt Ihre engagierte Mitarbeit. Über die individuellen Risiken werden Sie während des Beratungsgesprächs informiert.

16. Welche Aktivitäten sollte ich direkt nach der Operation vermeiden?

Schwere körperliche Anstrengung, Sport, Solarium, Sauna und Schwimmbad sollten Sie nach Laser- und Linsenoperationen für 1-2 Wochen meiden. Auch sollte häufiges und kräftiges Reiben der Augen in der ersten Zeit nach Operationen am Auge vermieden werden. Ansonsten gönnen Sie sich etwas Ruhe.

17. Wie lange falle ich aus?

Bei normalem Verlauf erreichen Sie bereits am Tag nach einer Linsenoperation ein Sehvermögen, das zum Autofahren ohne Brille ausreicht. Sie sind somit für die meisten Tätigkeiten wieder einsatzfähig.

Bei einer LASIK- Behandlung dauert es aufgrund der Wundheilung einige Tage, bevor wieder eine Sehschärfe erreicht wird, die zum Autofahren ausreicht. Wir empfehlen unseren Patienten, sich circa 4-5 Tage im Anschluss an die Operation frei zu nehmen.

18. Wann kann ich wieder Autofahren?

Die Teilnahme am Straßenverkehr ist erst dann wieder möglich, wenn sich ein ausreichendes Sehvermögen auf dem behandelten Auge eingestellt hat. Dies ist nach einer Linsenoperation meist schon nach ein bis zwei Tagen der Fall, nach einer LASIK meistens spätestens nach einer Woche.

19. Was kann ich tun, um nach der Operation gut zu sehen?

Reiben Sie in den ersten Tagen nach der Operation nicht die Augen. Benutzen Sie regelmäßig die mitgegebenen Augentropfen; wenden Sie die Augentropfen jedoch nur so lange und so oft an, wie es Ihr Arzt angeordnet hat. Bei längerer Anwendung der hochwirksamen Medikamente könnten Sie Ihren Augen Schaden zufügen. Nehmen Sie die geplanten Nachuntersuchungstermine wahr. Suchen Sie bei starken Schmerzen oder plötzlicher Sehverschlechterung sofort Ihren Augenarzt auf.

20. Ist eine Kontrolle und Nachbehandlung nach der Operation notwendig?

Nach der Operation bekommen Sie von uns Termine für Nachsorgeuntersuchungen. Nach Absprache können Sie diese Untersuchungen auch bei Ihrem Augenarzt an Ihrem Wohnort wahrnehmen.

Die Nachbehandlung selbst unterscheidet sich je nach Operationsverfahren. Üblicherweise besteht sie in der Anwendung von Augentropfen und einer Augensalbe über eine begrenzte Zeit. Es ist außerordentlich wichtig, dass sowohl die Kontrollzeitpunkte als auch die Anweisungen des Arztes vom Patienten exakt eingehalten werden. Wenn es dabei zu irgendwelchen Problemen kommt, muss der behandelnde Arzt unverzüglich konsultiert werden. Die postoperative, medikamentöse Nachbehandlung, die insbesondere bei einer Laserbehandlung eine Nachbehandlung mit Cortison-haltigen Augentropfen über eine längere Zeit einschließt, erfordert regelmäßige Kontrollen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

21. Wie lange hält das Behandlungsergebnis an?

Nach den bisherigen Erkenntnissen kann man davon ausgehen, dass die nach spätestens zwei Jahren erzielten Ergebnisse, nach menschlichem Ermessen, auf Dauer erhalten bleiben.

22. Ist das Tragen von Kontaktlinsen/Brille nach einem operativen Eingriff möglich?

Ja ! Nach einem refraktiv-chirurgischen Eingriff ist prinzipiell das Tragen einer Brille oder Kontaktlinse möglich. Eine operative Korrektur der Fehlsichtigkeit auf exakt 0,0 Dioptrien ist - selbst unter optimalen Bedingungen - nicht die Regel.

Ob man nach der Operation noch eine Brille oder Kontaktlinsen "braucht", hängt im Wesentlichen davon ab, welche Anforderungen der Patient an das Sehvermögen stellt. Allgemein lässt sich die Frage am besten so beantworten: Ziel der Operation ist es, im täglichen Leben unabhängig von Brille oder Kontaktlinse zu sein.

Ein unkorrigiertes Sehvermögen, das weitestgehend die Anforderungen des täglichen Lebens erfüllt, wird bei fast allen Patienten erreicht. Dies schließt also auch alle diejenigen geringfügigen Rest-Fehlsichtigkeiten ein, die zwar nachweisbar bleiben, für den Patienten aber im täglichen Leben keine Beeinträchtigung darstellen.

Davon bleibt unberührt, dass unter besonderen Bedingungen, z.B. bei nächtlichem Autofahren, die Verwendung einer geringfügigen, zusätzlichen Brillenkorrektur ratsam sein könnte.

Da ein ehemals kurzsichtiger Patient nach einer erfolgreichen Laser-Operation im Wesentlichen "normalsichtig" wird, bedarf er auch ab dem Eintritt der sog. Alterssichtigkeit (ab etwa dem 45. Lebensjahr) einer Lesebrille, wie sie jeder von Natur aus normalsichtige Mensch ab diesem Zeitpunkt ebenfalls benötigt. Die Alterssichtigkeit ist ein natürlicher Vorgang, der gesetzmäßig bei jedem Menschen eintritt - unabhängig davon - ob er am Auge operiert ist oder nicht.

23. Ist eine operative Behandlung des Grauen Stars nach LASIK möglich?

Ja ! Wenn altersbedingt Augenerkrankungen wie ein Grauer Star auftreten, stellt die Behandlung kein Problem dar. Die Operation unterscheidet sich vom Ablauf her nicht von einem Eingriff an einem nicht vorbehandelten Auge. Lediglich die Berechnung der einzusetzenden Kunstlinse ist schwieriger. Für eine möglichst genaue Berechnung benötigt der Augenchirurg möglichst Ihre präoperativen Refraktionswerte und Biometrie-Daten. Sie bekommen von uns nach der Operation einen Patienten-Pass mit allen relevanten Daten ausgehändigt.

24. Wie funktionieren Multifokale Linsen?

Multifokale Linsen verfügen über besondere Merkmale, die Ihre Nah-, Mittel- und Fernsicht mit derselben Linse korrigieren. Bei multifokalen Intraokularlinsen besteht die größte Chance, dass Sie bei den meisten Aktivitäten keine Brille mehr benötigen.

25. Welche Abstände und Lichtbedingungen sollten beim Lesen mit Multifokallinse beachtet werden?


Es ist wichtig zu wissen, dass bei einer Multifokalen Linse der normale Leseabstand bei 30 cm liegt. Außerdem sollten unbedingt auf gute Lichtverhältnisse geachtet werden, umso mehr Licht verwendet wird, umso besser lässt sich mit den Multifokalen Linsen lesen.

26. Warum sehe ich nach der Operation mit Multifokalen Linsen Lichtringe (HALOS) um Lichtquellen herum?


Multifokale Kunstlinsen weisen mehrere Brennpunkte auf, daher der Begriff "multifokal". Es gibt zwei Hauptbrennpunkte, nämlich einen für die Ferne und einen für die Nähe. Um das einfallende Licht auf mehrere Brennpunkte zu verteilen und ein scharfes Sehen in allen Entfernungen - im Idealfall ohne jede Brille - zu ermöglichen, besteht die multifokale Linse sozusagen aus mehreren Einzellinsen.


Halos – sind je nach Pupillengröße unterschiedlich große, diffuse, ringförmige Lichterscheinungen (Lichthöfe), welche durch Lichtbrechung der unterschiedlichen Brennpunkte der Multifokalen Linse entstehen.